01.09.2021 | BERICHT
Schmerzhafte spastische Zustände: Ursachen und Therapie
Erschienen in: Schmerz Nachrichten | Ausgabe 3/2021
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Spastik beschreibt eine pathologische Erhöhung des Skelettmuskeltonus. Charakteristisch sind eine geschwindigkeitsabhängige Tonuserhöhung der Skelettmuskulatur und gesteigerte Muskeleigenreflexe aufgrund erworbener Schäden des zentralen Nervensystems (ZNS) oder Erkrankungen, welche mit dem ZNS interferieren. Spastizität tritt als Folge einer Läsion deszendierender motorischer Bahnen im Großhirn, Rückenmark oder dem Hirnstamm zutage, entweder wegen des Ausfalls hemmender Neuronen oder der repetitiven Erregung von Alpha-Motoneuronen. Sie entwickelt sich nicht unmittelbar, sondern Wochen bis Monate nach der eigentlichen ZNS-Läsion und ist stets mit einer Störung der Motorik vergesellschaftet. Der Schweregrad bewegt sich dabei zwischen Problemen bei der motorischen Ansteuerung bis hin zu einer vollständigen Lähmung. Das komplette Zustandsbild wird unter dem Begriff Spastic-Movement-Disorder (SMD) bzw. Upper-Motor-Neuron-Syndrom (UMNS) zusammengefasst und schließt definitions-gemäß Minus-Phänomene und Muskelverkürzungen aus, auch wenn diese in aller Regel parallel vorliegen oder sich aus dem pathologischen Skelettmuskeltonus ergeben. …Anzeige