02.06.2017 | übersicht
Schmerztherapie während der Geburt
Erschienen in: Wiener Medizinische Wochenschrift | Ausgabe 15-16/2017
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Der Goldstandard zur effektiven Schmerztherapie während der Geburt stellt die Regionalanalgesie mittels Periduralanalgesie (PDA) dar. Hierbei ist eine intermittierende epidurale Bolusgabe (PIEB) einer kontinuierlichen Applikation des Schmerzmittels hinsichtlich einer besseren Schmerzreduktion, weniger motorischer Blockaden und einer höheren Zufriedenheit der Gebärenden überlegen. Als Alternative zur rückenmarksnahen Nervenblockade bietet sich Remifentanil an, ein Opioid mit kurzer kontextsensitiver Halbwertszeit und somit kurzer Wirkdauer. Die Anwendung sollte aufgrund einer möglichen kardiopulmonalen Depression unter kontinuierlichem Herz-Kreislauf-Monitoring erfolgen. Lachgas wird in englischsprachigen Ländern seit Jahrzehnten angewendet. Allerdings ist Lachgas ein Treibhausgas, und es kann mit Vitamin B12 interagieren. Im deutschsprachigen Raum erfährt Lachgas eine Renaissance zur Therapie von Geburtsschmerzen. Es kann insbesondere zur kurzfristigen Reduktion von Geburtsschmerzen eingesetzt werden. Um der Gebärenden die bestmögliche Schmerztherapie während der Geburt anbieten zu können, sollte ihr in einem multidisziplinären Ansatz mit Geburtshelfern, Hebammen und Anästhesisten frühzeitig ein individuelles Konzept angeboten werden.
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