01.09.2015 | Leitthema
Schweiz – Organisation und Konzentration der Hochspezialisierten Medizin
Erschienen in: Pädiatrie & Pädologie | Sonderheft 2/2015
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Der Anspruch von Patienten auf eine qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung auch mit hochspezialisierten Leistungen, die Ökonomisierung der Medizin mit notwendiger Sicherstellung finanzierbarer Strukturen und verfügbarer Ressourcen und der zunehmende Mangel an qualifizierten Fachkräften sind wichtige Gründe für die in der Schweiz initialisierte Konzentrierung der Hochspezialisierten Medizin (HSM).
In der Interkantonalen Vereinbarung zur Hochspezialisierten Medizin (IVHSM) haben alle 26 Kantone der Schweiz die Kriterien für die Definition von HSM-Leistungen, Entscheidungsprozesse und Zuteilungskriterien geregelt. Die fachliche wird von der politischen Entscheidungsfindung getrennt. Wichtig sind sorgfältige Vernehmlassungen (Anhörungen), die Sicherstellung adäquater Versorgung von Notfällen, die Abstützung auf Fachliteratur und Empfehlungen von Fachgesellschaften, die frühzeitige Einbindung betroffener Fachpersonen, die stufenweise Konzentration und die zeitliche Befristung zugeteilter HSM-Leistungen. Erschwerend wirken der Mangel an etablierten nationalen Outcome- und Qualitätsregistern. Dadurch fehlt die dokumentierte Evidenz für den zweifelsfreien und nachweisbaren Nutzen der durchgeführten HSM-Konzentrationsprozesse im Rahmen der Reevaluationen getroffener Zuteilungsentscheide. Bedeutsam sind die klare Regelung von Rekurswegen(Beschwerdemöglichkeiten) und die Vorgabe von verbindlichen Prozess- und Strukturkriterien in der Erbringung einzelner HSM-Leistungen.
Anzeige