01.12.2014 | reflektierte praxis - gewonnene perspektive
Träume Spielen – Traumspiel – eine psychobiologisch basierte Therapie
Erschienen in: Psychotherapie Forum | Ausgabe 3-4/2014
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Im menschlichen Erleben ist kaum etwas so faszinierend wie der Traum. Die moderne Schlafforschung und Schlafmedizin diskutieren selten ein Phänomen so konträr wie die Funktion des Traums. Eine psychiatrische Sichtweise berücksichtigt historische, neurobiologische, psychologische, schlafmedizinische, psychopathologische, psychodynamische, und human-teleologische Aspekte. Die Historie der Hypothesen von Traumfunktionen zeigt eine große Vielfalt: prophetische Fähigkeiten, göttliche Eingebungen, Befähigung zur Selbsterkenntnis, phylogenetisches Relikt sind Stadien der oft von philosophischen Grundannahmen geprägten Geschichte, der Traumdeutung. Die moderne Schlafforschung sieht den Traum als sinnlose Neuronenaktivität oder als Gedächtnis- und Affektregulator. Hier wird Traum als Modulator der Affektivität interpretiert und als Basis einer therapeutischen Intervention vorgestellt. Affekt-Räume werden beschrieben, in denen sich Träume spielerisch ereignen können. Auf letzterem basiert die Traum-Affekt-Spiel-Therapie. Traum wird vom Menschen in spezifischer Weise zur Bildung seelischer Funktionen benutzt und wird bei affektiver Dysregulation zum therapeutischen Werkzeug.
Anzeige