01.12.2019 | Originalien
Weiterentwicklung intrauteriner Kontrazeptionssysteme
Erschienen in: Gynäkologie in der Praxis | Ausgabe 4/2019
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Intrauterine Kontrazeptiva gewinnen als Langzeitkontrazeptionsmethoden mehr und mehr an Bedeutung. Dies gilt besonders für Frauen, die mit der Pilleneinnahme Complianceprobleme haben. Auch in Risikosituationen, in denen absolute und relative Kontraindikationen für andere Methoden bestehen, ist eine intrauterine Verhütung zu favorisieren (WHO[World Health Organization]-Empfehlung). Es gibt für alle intrauterinen Kontrazeptionsmethoden nur wenige lokale Kontraindikationen, wie submuköse Myome oder Uterusfehlbildungen. Als nichthormonelle intrauterine Kontrazeptionsmethode haben sich Kupfer-IUD („intrauterine devices“) seit vielen Jahren bewährt. Als Weiterentwicklung ist die Kupferkette zu sehen, die durch einen speziellen Fixationsmechanismus spezifische Vor- und Nachteile aufweist. Eine aktuelle Neuentwicklung ist der Kupferperlenball, zu welchem größere Studien noch fehlen. Eine Alternative stellen LNG-IUS (Levonorgestrel-Intrauterinsysteme) dar, die in verschiedenen Dosierungen und Größen verfügbar sind und somit auch für die Kontrazeption bei jungen Frauen und Nullipara entsprechend der WHO-Empfehlung geeignet sind. Hier bestehen wenige spezifische Kontraindikationen, die zu beachten sind, auch wenn die systemische Gestagenwirkung gering ist. Vorteile der LNG-IUS ist die positive Beeinflussung von Blutungsmustern und auch von Dysmenorrhö durch die lokale Gestagenwirkung. Dies sollte bei der Auswahl der Methoden Berücksichtigung finden. Komplikationen bei der Anwendung von IUD und IUS sind relativ selten, wie z. B. Expulsion oder Perforation. Die Versagerquote ist im Vergleich zu anderen Kontrazeptionsmethoden gering, da dies eine patientenunabhängige Methode ist. IUD und IUS werden auch dank der neueren Weiterentwicklungen in Zukunft noch größere Bedeutung in der Kontrazeption auch für junge Frauen erlangen.
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