01.12.2019 | Menopause heute und morgen
Trockene Augen und Hormone
Erschienen in: Gynäkologie in der Praxis | Ausgabe 4/2019
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Es ist vielen nicht bekannt, dass Frauen in ihrem Leben von einem 70 % höheren Risiko betroffen sind, an trockenen Augen zu leiden, als Männer. Während die Prävalenz eines trockenen Auges bei US-Amerikanerinnen bei 16,7 % und bei US-Amerikanern lediglich bei 11,4 % liegt, ist der Zusammenhang von weiblichen Sexualhormonen und einer Hormonersatztherapie und dem Auftreten von trockenen Augen bislang wenig erforscht. Bis dato wurden nur anatomische und physiologische Geschlechterunterschiede rund um das Auge und den Tränenfilm nachgewiesen, einem möglichen Einfluss durch die Sexualhormone Androgen, Östrogen und Progesteron jedoch kaum Bedeutung geschenkt. Bei den anatomischen und physiologischen Unterschieden zwischen männlichen und weiblichen Augen fallen etwa eine diffuse Atrophie oder periduktale Fibrose der weiblichen Tränendrüsen oder unterschiedliche Schichtdicke, Feuchtigkeitsgehalt, Krümmung und Empfindlichkeit der Kornea zwischen männlichen und weiblichen Augen auf [1, 2]. Bei den hormonellen Einflüssen sind vor allem Daten zu einem Androgenmangel auf das Sehorgan vorhanden. Ein Androgenmangel ist sowohl mit einem Auftreten eines hypovolämischen als auch hyperevaporativen trockenen Auges assoziiert. Im Gegensatz dazu fehlen wissenschaftliche Arbeiten über einen möglichen Einfluss von Östrogen und Progesteron auf die Augenoberfläche fast komplett. …Anzeige