NSCLC: Progressionsfreies Überleben unter Osimertinib fast versiebenfacht

Erste Ergebnisse der Phase-III-Studie LAURA etablieren Osimertinib als neuen Therapiestandard für Menschen mit nicht-resezierbarem, EGFR-mutiertem, nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom im Stadium III, die nach definitiver Radiochemotherapie progressionsfrei sind. seb_ra / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell) × Patientinnen und Patienten mit nicht-operablem, nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium III, die nach einer Radiochemotherapie keinen Krankheitsfortschritt zeigen, erhalten bislang standardmäßig eine Konsolidierungstherapie mit Durvalumab. „Allerdings ist der Nutzen dieser Maßnahme vor allem bei Erkrankten mit EGFR (Epidermal Growth Factor Receptor)-Mutationen unklar: Eine Post-hoc-Analyse der Phase-III-Studie PACIFIC hat für die Anwendung des Checkpoint-Inhibitors im Vergleich zu Placebo keinen signifikanten Unterschied im progressionsfreien Überleben (PFS) aufgezeigt“, führte Prof. Dr. Suresh S. Ramalingam, Atlanta (GA)/USA, aus [1]. Da Daten aus Phase-II-Studien und der Praxis aber auf einen Vorteil für die Gabe von EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) in dieser Behandlungssituation schließen lassen, wird dieses Konzept mit dem Drittgenerations-TKI Osimertinib in der Phase-III-Studie LAURA geprüft [2]. Die 216 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, deren Tumoren EGFR-Mutationen (Ex19del/L858R) aufwiesen, erhielten, sofern sie im Anschluss an die definitive Radiochemotherapie ohne Progress waren, randomisiert im Verhältnis 2:1 entweder 1 x täglich 80 mg Osimertinib oder Placebo. Behandelt wurde bis zur Bestätigung einer radiologischen Krankheitsprogression nach den RECIST (Response Evaluation Criteria in Solid Tumors) v1.1-Kriterien oder bis zum Auftreten einer inakzeptablen Toxizität. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 22,0 Monaten für alle Erkrankten (5,6 Monate für die Placebogruppe) war das Risiko für Krankheitsprogression oder Tod unter Osimertinib im Vergleich zu Placebo um 84% geringer (Hazard Ratio 0,16; 95%-Konfdenzintervall 0,10–0,24; p<0,001). Das mediane PFS betrug unter Osimertinib 39,1 Monate gegenüber 5,6 Monaten unter Placebo und war damit fast siebenmal länger, die 12- und 24-Monats-PFS-Raten lagen im Osimertinib-Arm bei 74% und 65% bzw. 22% und 13%. Wie Ramalingam ergänzte, war der PFS-Vorteil konsistent über alle analysierten Patienten-Subgruppen hinweg nachweisbar. „Obwohl 81% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Placebo-Arms nach dem Progress ihrer Erkrankung auf Osimertinib wechselten, zeigen die noch unreifen Daten zum Gesamtüberleben aus der Interimsanalyse einen positiven Trend zugunsten des EGFR-TKI“, so Ramalingam. Unerwartete Sicherheitssignale traten unter Osimertinib nicht auf, die Nebenwirkungen waren handhabbar. „Auf Basis dieser Daten wird Osimertinib der neue Behandlugnsstandard beim lokal fortgeschrittenen, EGFR-mutierten NSCLC nach definitiver Chemoradiotherapie werden“, zeigte sich Ramalingam überzeugt und mahnte gleichzeitig nachdrücklich an, die entsprechenden EGFR-Mutationstests bei allen Betroffenen im Stadium III ohne Krankheitsprogress nach der Chemoradiotherapie auch tatsächlich vorzunehmen. Referenzen: [1] Naidoo J et al.: Brief report: durvalumab after chemoradiotherapy in unresectable stage III EGFR-mutant NSCLC: a post hoc subgroup analysis from PACIFIC. J Thorac Oncol 2023; 18: 657–663 [2] Ramalingam SS et al.: Osimertinib (osi) after definitive chemoradiotherapy (CRT) in patients (pts) with unresectable stage (stg) III epidermal growth factor receptor-mutated (EGFRm) NSCLC: Primary results of the phase 3 LAURA study. J Clin Oncol 2024; 42 (Suppl 17): Abstract LBA4 Quelle: 65. ASCO Annual Meeting 31. Mai bis 4. Juni 2024, Chicago, Session: Abstract LBA4: Osimertinib (osi) after definitive chemoradiotherapy (CRT) in patients (pts) with unresectable stage (stg) III epidermal growth factor receptor-mutated (EGFRm) NSCLC: Primary results of the phase 3 LAURA study. J Clin Oncol 2024; 42 (Suppl 17)

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