01.09.2015 | originalarbeit
Gesichtsfelddefekte bei der Erstuntersuchung von Patienten mit nichtarteriitischer anterioren ischämischen Optikusneuropathie
Erschienen in: Spektrum der Augenheilkunde | Ausgabe 4/2015
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Hintergrund
Das Ziel dieser Studie war es, Gesichtsfelddefekte bei der Erstuntersuchung von Patienten mit nichtarteriitischer anterioren ischämischen Optikusneuropathie (NA-AION) mittels automatischer statischen Perimetrie zu analysieren.
Methodik
Retrospektiv wurden medizinische Befunde aller Patienten mit der ersten akuten NA-AION, die zwischen 2004 und 2014 in unsere Abteilung aufgenommen wurden, überprüft. Von 140 NA-AION-Patienten entsprachen 85 Patienten unseren Ein- und Ausschlusskriterien für die Studie. Bei allen Patienten wurde eine automatische statische Perimetrie durchgeführt. Gesichtsfelddefekte wurden erst in zwölf Kategorien und später in fünf Kategorien eingeteilt.
Ergebnisse
Das Durchschnittsalter unserer Patienten war 64,8 Jahre, in einer Bandbreite von 36 bis 94 Jahre. Der Großteil der Patienten waren Männer: 49 von 85 (57,6 %). Bis auf das Krankheitsbild mit AION waren andere ophthalmologische Befunde normal. Ein typischer altitudinaler inferiorer Defekt mit einem scharfen Rand entlang des horizontalen Meridians wurde bei 30 von 85 Patienten bemerkt (35,3 %). Ungeachtet des Umfanges des Gesichtsfelddefektes wurde die inferiore bei 54 von 85 Patienten (63,5 %) und die superiore Zone bei 20 von 85 Patienten (23,5 %) beeinträchtigt. Konzentrische Verengung des Gesichtsfelddefektes kam bei 14 von 85 Patienten (16,5 %) vor. Bei drei Patienten (3,5 %) wurde ein parazentrales Skotom und bei zwei Patienten (2,4 %) wurden temporale Defekte entdeckt.
Schlussfolgerungen
Unsere Studie bestätigte, dass der relative Defekt in der Zone altitudinal inferior in Kombination mit dem absoluten Defekt in der Zone inferior nasal die häufigste Form des Gesichtsfelddefektes bei der mit einer automatischen statischen Perimetrie durchgeführten Erstuntersuchung von NA-AION-Patienten darstellt.
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