01.09.2015 | originalarbeit
Korrelation von peripapillärer Aderhautdicke und primärem Offenwinkelglaukom
Erschienen in: Spektrum der Augenheilkunde | Ausgabe 4/2015
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Hintergrund
Vaskuläre Theorien zur Pathogenese des primären Offenwinkelglaukoms (POWG) und zur papillären Blutversorgung lassen Veränderungen der peripapillären Aderhaut bei POWG vermuten. Die prospektive Studie vergleicht die peripapilläre Aderhautdicke (pAD) bei POWG mit Augengesunden.
Material und Methoden
Die pAD wurde mittels SD-OCT in 300, 600 und 900 μm Abstand zur Papille für 12 Halbmeridiane bestimmt. An der Studie nahmen 15 Probanden mit POWG (kaukasisch, Alter 65,7 ± 10,6 Jahre) und 9 augengesunde Probanden (kaukasisch, Alter 59,4 ± 14,7 Jahre) teil.
Resultate
In Augen mit POWG war die pAD um durchschnittlich 15,2 % (89,0 ± 34,4 versus 105,4 ± 26,8 μm, p < 0,001) reduziert. Der Unterschied zum Normalauge wird mit zunehmendem Abstand zur Papille geringer: 300 µm: 20,5 % (77,9 ± 33,7 versus 98,0 ± 25,0 μm, p = 0,002), 600 µm: 12,9 % (93,2 ± 32,6 versus 107,0 ± 27,3 μm, p = 0,002), 900 µm: 12,7 % (97,2 ± 32,4 versus 111,3 ± 26,4 μm, p = 0,002). In Bezug auf die Halbmeridiane waren in den verschiedenen Papillenabständen im nasalen Bereich signifikante Unterschiede der pAD nachweisbar. Nach Bonferroni-Holm-Korrektur ist keine Signifikanz der pAD-Unterschiede mehr vorhanden (p > 0,05 für alle Halbmeridiane).
Schlussfolgerung
Bei Patienten mit POWG ist die pAD signifikant reduziert. Das Ergebnis unterstützt die vaskuläre Theorie für die Pathogene des POWG. In zukünftigen Studien gilt es herauszuarbeiten, ob die Reduktion der Aderhautdicke bei verschiedenen Glaukomformen gleichermaßen auftritt und inwieweit die Aderhautdicke von systemischen Erkrankungen beeinflusst wird.
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