29.06.2021 | Originalien
Interdisziplinäre Therapiekonzepte beim Ösophaguskarzinom
Erschienen in: Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen | Ausgabe 2/2021
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Die Prognose des Ösophaguskarzinoms ist unbefriedigend und korreliert eng mit dem Stadium; ein möglichst exaktes prätherapeutisches Staging ist für die individuelle Therapiestrategie prognoserelevant. Am häufigsten kommen Adenokarzinome und Plattenepithelkarzinome vor. Perioperative multimodale onkologische Therapiekonzepte haben zur deutlichen Verbesserung des Behandlungserfolgs in den potenziell kurativ resektablen Stadien geführt. Bei der chirurgischen Therapie ist eine weitgehende Standardisierung und Spezialisierung erfolgt. Minimal-invasive Operationstechniken wurden verfeinert und haben die Patientenbelastung gemeinsam mit umfassenden perioperativen Behandlungskonzepten und verbessertem Komplikationsmanagement vermindert und die Patientensicherheit erhöht. Die Daten der Studien mit Immuncheckpointinhibitoren zeigen seit vielen Jahren erstmals einen Fortschritt in der Therapie in dieser Entität. Pembrolizumab plus platinhaltige Chemotherapie ist somit neuer Standard of Care beim Plattenepithelkarzinom (PEC); die Resultate sind unabhängig von PD-L1-Status („programmed death-ligand 1“), bei erhaltener Lebensqualität. Die Zugabe von Nivolumab zur Chemotherapie ist der neue Standard in der Erstlinientherapie des Adenokarzinoms des Magens/GEJ („gastroesophageal junction“) und CPS (Combined-positive-Score) ≥ 5. Im adjuvanten Setting sind die Immuncheckpointinhibitoren ebenfalls angekommen. Die adjuvante Therapie mit Nivolumab führt zu einer statistisch signifikanten und klinisch relevanten Verlängerung der krankheitsfreien Überlebenszeit. Die Zulassung von Nivolumab in der adjuvanten Situation, zumindest für das PEC, wird erwartet.
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