01.06.2013 | Leitthema
Kindergesundheit
Daten und Fakten zur Primärversorgung
Erschienen in: Pädiatrie & Pädologie | Sonderheft 1/2013
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Datengrundlagen für epidemiologische Analysen zu Kindern und Jugendlichen, aber auch für Angebote und Inanspruchnahmen der therapeutischen Primärversorgung lassen nur lückenhafte Aussagen zu. Epidemiologisch eindeutig sind der Rückgang der Sterblichkeit – insbesondere der Säuglingssterblichkeit – und konstante Hospitalisierungsraten innerhalb der letzten 20 Jahre. Die „moderne Morbidität“ nimmt tendenziell zu, etwa bei Übergewicht und atopischen Erkrankungen. Hohe Raten zeigen sich bei Auffälligkeiten des Bewegungsapparats und der sozialen und kognitiven Kompetenzen. Die ärztliche Primärversorgung von Kindern und Jugendlichen wird in Österreich v. a. von Allgemeinmedizinern geleistet. Es gibt Hinweise auf eine z. T. massive Unterversorgung in wichtigen therapeutischen Bereichen wie Ergotherapie, Logopädie und Psychotherapie. Vermutlich sind davon hauptsächlich Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen betroffen. Bis zu einer integrierten Versorgung der „modernen Morbidität“ in Österreich sind noch viele Schritte zu setzen: Datengrundlagen sind zu verbessern, Prävention und Gesundheitsförderung sind auszubauen, in manchen Regionen ebenso die Versorgung und insbesondere kostenfreie Therapieangebote. Weiters muss in die Vernetzung und Kooperation investiert werden.
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