12.06.2024 | Pädiatrische Chirurgie | Originalien
Aktuelle Trends bei der laparoskopischen Hernienoperation im Kindesalter
Erschienen in: Pädiatrie & Pädologie | Ausgabe 5/2024
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Leistenhernien gehören zu den häufigsten chirurgischen Pathologien bei Kindern. In den letzten Jahren kamen vermehrt laparoskopische Verfahren zur Anwendung, mit dem großen Vorteil, intraoperativ auch die Gegenseite überprüfen zu können. An der Abteilung für Kinder- und Jugendchirurgie Klagenfurt wird seit Juni 2023 der laparoskopische, perkutane, extraperitoneale Verschluss (LPEC) bei initial linksseitiger Hernie, kontralateral offenem Processus vaginalis, zusätzlicher Umbilikalhernie oder einer Leistenhernie beidseits bei Kindern > 1 Jahr als Operationsmethode angeboten. Seit Jänner 2024 wird standardmäßig ein nichtresorbierbarer FiberStickTM (Firma Arthrex, Naples, FL, USA) zum Verschluss verwendet. Es wurden 28 Leistenhernien bei 24 Patienten (weiblich: n = 20, männlich: n = 4) mittels LPEC versorgt. Das durchschnittliche Alter zum Zeitpunkt der Operation war 8,06 ± 3,2 Jahre (Range: 3–13 Jahre). Die durchschnittliche Operationsdauer betrug 33,3 ± 11,9 min. Durch die Lernkurve konnte eine deutliche Reduktion der Operationszeit erzielt werden. So zeigte sich im Vergleich der Patienten aus 2023 (n = 13) und den Patienten, die 2024 operiert wurden (n = 11), eine signifikant kürzere Operationszeit (p = 0,008). Bisher traten keine lokalen Beschwerden durch das Nahtmaterial auf. Gemäß der internationalen Literatur erweist sich die Technik der LPEC als einfach und sicher. Die Verwendung eines geflochtenen, nichtresorbierbaren Fadenmaterials scheint den beschriebenen Nahtkomplikationen (Fadengranulom) vorzubeugen und ist durch das versteifte Fadenende wesentlich einfacher und schneller einzuführen. Allerdings müssen die Ergebnisse in größeren Fallzahlen langfristig kontrolliert werden.
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