Dass die Folgen des Holocaust für Angehörige der jüdischen Kultur und Religion sich bis weit in die Nachkommen fortgesetzt haben, wird nicht bezweifelt. In dem Artikel wird der Begriff der Generationenfolgen jedoch auch für die Angehörigen der deutschen und österreichischen Mehrheitsgesellschaft verwandt. Eine Gleichsetzung zwischen Opfer- und TäterInnenseite ist damit jedoch in keiner Weise impliziert, vielmehr geht es um eine offene Spurensuche. Unter Einbezug eines umfassenden Forschungsprojekts und einer langjährigen Recherche zu Nachkommen nach dem Holocaust und Nationalsozialismus ist der Artikel dem Anliegen gewidmet, ein besseres Verständnis für Spätfolgen und transgenerationale Phänomene traumatischer Belastungen zu ermöglichen und psychotherapeutisch vermitteln zu können.