30.01.2023 | originalarbeit
Wie kann auch zukünftig eine gute stationäre Versorgung im Fachgebiet Kinder- und Jugendpsychiatrie gewährleistet werden? Ein Diskussionsbeitrag aus deutscher Perspektive
Erschienen in: neuropsychiatrie | Ausgabe 1/2023
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Hintergrund
In vielen kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgungskliniken in Deutschland herrscht bereits jetzt ein Mangel an Ärztinnen und Ärzten, der eine qualitativ hochwertige stationäre kinder- und jugendpsychiatrische Flächenversorgung als zukünftig kaum noch realisierbar erscheinen lässt.
Methoden
Der Diskussionsbeitrag stellt zunächst anhand aktueller Daten den gegenwärtigen Stand der stationären kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgungsstruktur in Deutschland dar. Im Anschluss werden verschiedene Handlungsoptionen zum Umgang mit der Problematik des Ärztemangels in unserem Fachgebiet vorgestellt und mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen diskutiert.
Ergebnisse
Als Handlungsoptionen werden vorgeschlagen: Reduktion der Versorgung in der Fläche, Reduktion personalaufwändiger stationärer Bettenkapazitäten zugunsten aufsuchender Versorgungsformen, sektorenübergreifende Kooperation unter Einsatz telemedizinischer Behandlungsformen, Übertragung von Verantwortung an psychologische Kollegen, Konzentration stationsärztlicher Tätigkeiten auf somatisch-medizinische Aufgaben, Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Kliniken, Gewinnung von Fachärzten aus dem Ausland sowie Intensivierung der Rekrutierungsbemühungen im Kontext des Medizinstudiums. Die letztgenannte Maßnahme bietet nach Ansicht der Autoren die größte Chance auf nachhaltigen Erfolg, bedarf allerdings einer auf Dauer angelegten Strategie sowie eines hohen, flächendeckenden Engagements.
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