01.05.2016 | Originalien
Zugänge schaffen: Möglichkeiten niedrigschwelliger Drogenarbeit in der Adoleszenz
Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis | Ausgabe 3/2016
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Suchterkrankungen und die Bewältigung ihrer Begleit- und Folgeerscheinungen stellen in unserer Gesellschaft zunehmend eine beträchtliche Herausforderung dar. Epidemiologische Studien zur Sucht liefern durchaus divergierende Ergebnisse, dennoch kann als realistische Annäherung angenommen werden, dass über 330.000 erwachsene Österreicher alkoholkrank sind. Rund 30.000 problematische Drogengebraucher werden vermutet, davon befindet sich mittlerweile ein großer Teil in Substitutionsbehandlung.
Dieser Artikel soll einen Einblick in die Praxis der niedrigschwelligen Suchthilfe geben, die sich mit ihren Leistungen vorrangig an opiatabhängige oder polytoxikoman substanzabhängige Menschen richtet. Deren Angebote sind geeignet, Kontakte zur Zielgruppe herzustellen, auch wenn diese zum gegebenen Zeitpunkt keine Veränderungsmotivation zeigen oder nicht in der Lage sind, den Substanzkonsum zu beenden. Die notwendige Kontinuität in der Anbindung an das Gesundheitswesen wird aufrechterhalten, um durch jederzeit mögliche Interventionen grundlegende Zielsetzungen der Überlebenshilfe und Schadensminderung zu erreichen. Die Vermittlung in weiterführende Behandlungs- und Therapieformen kann zum richtigen Zeitpunkt angesetzt werden. Das Angebot ist auf den Sozialraum bezogen, szenenah und akzeptanzorientiert. Die Erfahrungen dieses Praxisberichts stammen aus der langjährigen Tätigkeit von Kontaktladen und Streetwork im Drogenbereich, einer Einrichtung der Caritas Steiermark in Graz. Dieser Überblick dokumentiert die Möglichkeiten niedrigschwelliger Drogenarbeit, von denen auch junge Menschen während der Adoleszenz profitieren, und ergänzt diese mit Daten aus dem Jahresbericht des Kontaktladens von 2013.
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