15.01.2018 | Editorial
Akademisierung versus Bildung
Nicht alles ist quantifizier- und messbar
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 1/2018
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Für zahlreiche Universitätsstudien gibt es sie schon, bei künstlerischer akademischer Ausbildung wurde sie nie wirklich in Frage gestellt und für den Besuch des Gymnasiums wird sie nun wieder vorgeschlagen: Die Aufnahmeprüfung als Eintrittspforte in spezielle Bereiche hat wieder Hochsaison. Es gibt freilich eine Menge Argumente dafür ebenso wie dagegen und auch eine Reihe von „ja, aber“ oder „wenn, dann“-Begründungen. Für einfache Antworten sind unsere über Jahrhunderte gewachsenen Bildungs- und Ausbildungssysteme mittlerweile schon zu komplex geworden und für wirklich radikale Änderungen fehlt ohnedies der Mut. In Deutschland ist man immerhin mittlerweile draufgekommen, dass die Leistungsschau über das absolvierte Abitur in Form eines Notendurchschnitts – vulgo numerus clausus – als dominante Eintrittskarte für das Medizinstudium auch nicht das Gelbe vom Ei ist. Es widerspricht, ebenso wie die Wartezeit, als Kriterium dem Grundrecht auf „gleicher Teilhabe am staatlichen Studienangebot“ urteilte das Verfassungsgericht kurz vor Weihnachten. …Anzeige