08.01.2018 | Intensivmedizin
Nosokomiale Infektionen des postoperativen Patienten
Postoperative Wundinfektionen und ihre Prävention
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 1/2018
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Nosokomiale Infektionen sind häufig, erhöhen die Morbidität und Mortalität der Patienten und ihre Behandlung stellt eine hohe finanzielle Belastung für die Gesundheitssysteme dar. In Österreich betrug 2015 die Prävalenz nosokomialer Infektionen 5,3 %. Dabei waren die drei häufigsten die Pneumonie (23,2 %), Harnwegsinfektionen (22,2 %) und die postoperative Wundinfektion (15 %). Zahlreiche Risikofaktoren für eine postoperative Wundinfektion konnten identifiziert werden. Im Alltag ist es aber am praktikabelsten, jeden Patienten als Risikopatienten für eine postoperative Wundinfektion zu betrachten. Die Rate an Wundinfektionen sinkt mit der Erfahrung der Zentren und der Chirurgen. Eine korrekt 30–60 min vor Schnitt applizierte perioperative antibiotische Prophylaxe kann die Wundinfektionsrate reduzieren. Perioperative Checklisten, wie die WHO-Checkliste, können ebenfalls dazu beitragen, die Komplikationsrate zu senken. Im perioperativen Management sollte auf eine möglichst niedrige Flüssigkeitsbilanz geachtet werden, da diese vermutlich direkt proportional mit der Komplikationsrate zusammenhängen dürfte. Transfusionen von Erythrozytenkonzentraten können möglicherweise die Wundinfektionsrate erhöhen und sollten deshalb restriktiv indiziert werden. Postoperative Abflüsse sollten so schnell wie möglich entfernt werden.
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