01.06.2013 | Leitthema
Behandlung akut erkrankter Kinder und Jugendlicher
Versorgungsprobleme in Spitalsambulanzen im Ballungsraum Wien
Erschienen in: Pädiatrie & Pädologie | Sonderheft 1/2013
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Die vorliegenden Daten zeigen, dass eine Vielzahl der in einer pädiatrischen Notfallambulanz vorgestellten Patienten keine „echten“ Notfälle in dem Sinne darstellen, dass eine medikamentöse Behandlung umgehend erforderlich wäre, um in der Folge einen gesundheitlichen Schaden zu verhindern.
Die Ursachen hierfür sind mannigfaltig. Beispielhaft seien genannt: geringe Gesundheitskompetenz der Eltern, die Sorge der Eltern, verunsichernde Medienberichte, fehlende niederschwellige Versorgungsstrukturen an Wochenenden und in den Abendstunden sowie die Erwartung einer umfassenden Betreuung des Patienten.
Auf den ersten Blick erscheint das momentane Honorierungssystem, insbesondere für Sozialversicherungsträger, kostengünstig – nur etwa 15 % der kalkulierten Kosten aller ambulanten Leistungen in Spitalsambulanzen werden refundiert. Allerdings sind Krankenhauserhalter – um keine Einlassungsfahrlässigkeit zu begehen – verpflichtet, mehr personelle Ressourcen in den Notfallbereich zu entsenden, was wiederum mit zusätzlichen Personalkosten verbunden ist.
Aufgrund der vielen „Baustellen“ muss ein Gesamtkonzept bezüglich der Versorgung von akut erkrankten Kindern und Jugendlichen erstellt werden, das eine niederschwellige Betreuung ebenso beinhaltet wie eine Reorganisation des niedergelassenen und intramuralen Bereichs. Zudem erscheinen Maßnahmen zur Steigerung der Kompetenz von Eltern im Umgang mit einem kranken Kind notwendig.
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