20.02.2020 | Originalien
Chirurgische Strategie bei perianalem Morbus Crohn
Erschienen in: Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen | Ausgabe 1/2020
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Die chirurgische Strategie in der Behandlung des perianalen Morbus Crohn (pMC) hat sich durch die Entwicklung der Biologika gewandelt. Häufige Manifestationen des pMC sind Abszesse und Fistelbildungen. Eine exakte morphologische Abklärung muss zur Planung von Eingriffen erfolgen. Ziel operativer Maßnahmen ist die Linderung oder Abheilung der Symptome ohne Gefährdung der Kontinenz. Dies wird erreicht durch Abszessdrainage und Einlagen einer lockeren Fadendrainage in bestehende Fistelgänge bei komplexen Fisteln. Einfache Fisteln mit tiefer Querung des Sphinkters können durch Fistulotomie mit gutem Erfolg angegangen werden. Weiter stehen zahlreiche Methoden zur Verfügung, einen Fistelverschluss durch Diskonnektion des Fistelgangs vom Darmlumen zu erreichen. Rezidive und Therapieversager sind Realität. Proktokolektomien sind als letzte Maßnahmen einzusetzen. Unbedingt müssen die Eingriffe mit der konservativen Therapie abgestimmt werden, idealerweise in einem regelmäßig stattfindenden chronisch-entzündliche Darmerkrankungen(CED)-Board, in dem der Therapieplan gemeinsam mit den erforderlichen Spezialisten erstellt wird.
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