13.11.2019 | Forschung
Moderne Konzepte zur dynamischen Konservierung von Leber und Nieren im Rahmen einer Transplantation
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 2/2020
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Der steigende Organmangel führte zu einem Wandel in der experimentellen Erforschung von Organkonservierungsstrategien in der Transplantationsmedizin. Die einfache kalte Lagerung der Transplantate als Standardkonservierungsverfahren bietet für Spenderorgane mit erweiterten Kriterien nicht immer optimale Bedingungen. Als klassische dynamische Konservierungsmethode gilt die hypotherme oxygenierte Maschinenperfusion (HMP). Durch die HMP wird das Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und eine metabolische Erholung des Transplantats vor Implantation ermöglicht. Ein moderneres Konzept ist die normotherme Maschinenperfusion (NMP), die durch Simulation physiologischer Konditionen eine Evaluation und Behandlung des Organs vor Transplantation ermöglicht. Studien zur NMP zeigten allerdings, dass eine vorgeschaltete Periode kalter Lagerung den funktionellen Vorteil der NMP abschwächt. Das kontrolliert oxygenierte Wiedererwärmen (COR) ist eine Strategie, diesen Nachteil ausgleichen, indem das kalt gelagerte Transplantat langsam und schrittweise auf subnormotherme oder normotherme Temperaturen erwärmt wird. So kann eine schonende Adaptation des Energiestoffwechsels stattfinden und dem Wiedererwärmungsschaden vorgebeugt werden.
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