16.10.2024 | Prostatakarzinom | Case Report
Fallbericht: Prostatasarkom – eine Rarität der onkologischen Urologie
verfasst von:
Floni Sadiku, Christian Padevit, Hubert John, Yasmin Heiniger
Erschienen in:
Urologie in der Praxis
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Ausgabe 4/2024
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Zusammenfassung
Das Prostatasarkom ist eine sehr seltene maligne Erkrankung der Prostata mit Ursprung aus den mesenchymalen Zellen. Zurzeit gibt es kumuliert weniger als 200 beschriebene Fälle in der Literatur, sodass aktuell keine Leitlinien spezifisch zur Behandlung des Prostatasarkoms vorhanden sind.
Wir beschreiben den Fall eines 89-jährigen Patienten, welcher sich 3 Monate nach durchgeführter transurethraler Resektion der Prostata (TUR-P) mit obstruktiver Miktionsproblematik vorstellte. Zystoskopisch zeigte sich ein nach intravesikal wachsender Tumor aus der Prostataloge. Nach transurethraler Resektion des Befunds erfolgte die immunhistologische Diagnosesicherung eines Stromasarkoms der Prostata, wobei die initiale Histopathologie der TUR-P keine Malignität zeigte. Das Staging zeigte keine Lymphknoten- oder Fernmetastasen. Im interdisziplinären Tumorboard wurde die Empfehlung für eine adjuvante Bestrahlung ausgesprochen.
Aufgrund der Seltenheit der Erkrankung stützen sich die therapeutischen Ansätze der Behandlung des Prostatasarkoms auf Behandlungsempfehlungen von häufiger auftretenden Weichteilsarkomen der Extremitäten oder von retroperitonealen Sarkomen. In der Literatur findet sich aktuell eine grosse Bandbreite an therapeutischen Möglichkeiten, wobei ein multimodales Konzept zunehmend an Bedeutung gewinnt. Prognostisch positiv für das Gesamtüberleben sind eine vollständige operative Entfernung (R0-Resektion) und ausbleibende Metastasierung bei der Erstdiagnose.