03.06.2020 | MKÖ
Blasen‑, Darm- und Sexualstörungen: kulturell-religiöse Aspekte der Gynäkologie
Erschienen in: Journal für Urologie und Urogynäkologie/Österreich | Ausgabe 2/2020
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Patientinnen mit Migrationshintergrund, die unter Erkrankungen und/oder funktionellen Beschwerden der Organe des kleinen Beckens leiden, stehen auch in Österreich unter dem Einfluss der kulturell-religiösen Traditionen ihrer jeweiligen Glaubensgemeinschaften. Dies betrifft nicht nur die medizinische Behandlung alleine, sondern auch die Ausübung der religiösen Pflichten bei Störungen von Blase und Darm.
Inkontinenz für Harn oder Stuhl interferiert v. a. im Judentum und Islam mit den Geboten der Reinheit. Bei sexueller Dysfunktion ist v. a. auch an die Genitalverstümmelung zu denken, die aufgrund der steigenden Zahl von Migrantinnen aus afrikanischen Ländern immer öfter im klinischen Alltag anzutreffen ist.
Aus all diesen Aspekten resultieren die Schwierigkeiten für die gynäkologische Untersuchung, Beratung und Behandlung von Patientinnen mit Migrationshintergrund. Bei entsprechendem Verständnis der Ärzte kann jedoch durchaus eine zufriedenstellende und professionelle Betreuung gelingen.
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