Dieser Bericht beschreibt den Fall einer 36-jährigen Patientin mit vollständiger Harninkontinenz aufgrund einer kombinierten vesikovaginalen und ureterovaginalen Fistel nach mehreren abdominalen Operationen.
Vesikovaginale Fisteln sind abnormale Verbindungen zwischen Blase und Vagina, die hauptsächlich mit vorausgehenden abdominalen Operationen und Geburtsverletzungen assoziiert sind.
Eine 36-jährige Patientin wurde in die urologische Sprechstunde zur Zweitmeinung überwiesen, nachdem bisherige transvaginale und transabdominale Therapieversuche zur Sanierung einer vesikovaginalen Fistel erfolglos geblieben waren. Die Anamnese der Patientin ergab mehrere abdominale Voroperationen aufgrund einer tief infiltrierenden Endometriose. Die vaginale Inspektion zeigte eine Fisteleröffnung am linken Vaginalfundus. Nach laparoskopisch-roboterassistiertem Fistelverschluss mittels Peritoneallappeninterposition persistierte die Harninkontinenz jedoch weiterhin. Die erneute vaginale Untersuchung demonstrierte eine weitere Fistelöffnung am rechten Vaginalstumpf, welche sich nach retrograder Kontrastierung als ureterovaginale Fistel identifizieren liess. Nach laparoskopisch-roboterassistierter Ureterreimplantation wurde eine vollständige Kontinenz erreicht.
Diese Fallstudie verdeutlicht die Komplexität der Diagnose und Behandlung von urogenitalen Fisteln und unterstreicht die Bedeutung einer sorgfältigen Diagnostik, insbesondere nach Therapieversagen.