Spaniens Tenor José Carreras erkrankte 1987 an akuter lymphatischer Leukämie. Aus Dankbarkeit für seine Heilung sammelt er seither Spenden und unterstützt die Forschung.
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„Leukämie bei Kindern ist mittlerweile oftmals gut behandelbar. Bei Erwachsenen ist die Überlebenswahrscheinlichkeit dagegen leider immer noch gering. Die José Carreras Leukämie-Stiftung verstärkt deshalb ihre Forschungsförderung, um auch diesen Patienten ein zweites Leben schenken zu können“, führt Prof. Dr. Hans-Jochem Kolb aus. Kolb ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der José Carreras Leukämie-Stiftung (DCJLS). 1975 hatte er die erste erfolgreiche Stammzelltransplantation in Deutschland durchgeführt und damit einen Jugendlichen gerettet.
Derzeit können bei einer akuten myeloischen Leukämie nur 30 bis 40 von 100 Patienten dauerhaft geheilt werden. In der Forschung, die die Stiftung fördert, geht man einen neuen Weg: Gefährdete Patienten sollen behandelt werden, bevor die Leukämie bei ihnen ausbricht.
Prof. Kolb mit Weltstar und Stifter José Carreras.
DJCLS
Die Herausforderung war und ist, dass das Knochenmark des Spenders nicht nur die lebensnotwendigen blutbildenden Stammzellen enthält, sondern auch die T-Zellen, die den Körper des Empfängers als fremd betrachten und dessen Organe und Gewebe angreifen. Darauf aufbauend entwickelte Kolb die adoptive Immuntherapie: Diese bewirkt, dass die Vorbehandlung mit Chemotherapie oder Bestrahlung eine weitaus geringere Dosis benötigt.
Nach wie vor kann es zu Komplikationen kommen. So tritt bei jedem zweiten Patienten nach einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation die „Graft-versus-Host-Disease“ ein. Bei dieser Immunreaktion können bestimmte Gewebe des Patienten, wie Haut, Darm, Leber oder Lunge, geschädigt werden. In 15 bis 20 Prozent der Fälle kommt es sogar zu lebensbedrohlichen Reaktionen.
Weitere Infos: www.carreras-stiftung.de