28.01.2025 | Extended Abstract
Radiotherapie bei Rezidivkarzinom
Erschienen in: Urologie in der Praxis | Ausgabe 1/2025
Einloggen, um Zugang zu erhaltenAuszug
Die radikale Prostatektomie ist eines der Standardverfahren für Patienten mit lokal begrenztem Prostatakarzinom. Werden Patienten nach einer radikalen Prostatektomie verlaufsbeobachtet, so kommt es bei 30–60 % der Patienten zu einem biochemischen und/oder makroskopischem Rezidiv. Mehrere randomisierte kontrollierte Studien zeigten eine verbesserte biochemische Kontrolle durch die unmittelbar an die radikale Prostatektomie folgende adjuvante Strahlentherapie bei Patienten mit erhöhtem Risiko für ein lokales Rezidiv, z. B. pT3-Krankheit (Kapselüberschreitung oder Samenblasenbefall) oder mit positiven Resektionsrändern [1‐3]. Im Zeitalter der hochsensitiven PSA-Bestimmung und PSMA-PET-CT gibt es hinreichend Evidenz dafür, dass Patienten im Falle eines steigenden PSA nach RP ohne Verlust an lokaler Tumorkontrolle mit einer frühen Salvage-Strahlentherapie anstelle einer adjuvanten Radiotherapie behandelt werden können: Drei randomisierte kontrollierte Studien sowie 1 Metaanalyse zeigten eine Präferenz für die frühe Salvage-Radiotherapie gegenüber der adjuvanten Radiotherapie aufgrund der vergleichbaren biochemischen Kontrolle in der Langzeitbeobachtung [4‐7]. Zudem sinkt mit einer frühen Salvage-Radiotherapie bei PSA-Werten < 0,25 ng/ml die Gesamtmortalität im Vergleich zu PSA-Werten über diesem Wert [8]. Ein weiterer Vorteil der Salvage-Radiotherapie ist, dass, im Gegensatz zur adjuvanten Radiotherapie, die Hälfte der Patienten von einer Bestrahlung im Becken und den damit verbundenen Nebenwirkungen sowie vor der Übertherapie verschont bleibt [4]. …Anzeige